Oma lässt grüßen und sagt, es tut ihr leid : Roman

Backman, Fredrik, 2015
Stadtbibliothek Feldbach
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Exemplare gesamt 1
Exemplare verliehen 0
Medienart Buch
ISBN 978-3-8105-0481-4
Verfasser Backman, Fredrik Wikipedia
Beteiligte Personen Werner, Stefanie Wikipedia
Systematik D - Romane
Verlag Krüger
Ort Frankfurt/M.
Jahr 2015
Umfang 457 S.
Altersbeschränkung keine
Auflage 3. Aufl.
Sprache deutsch
Verfasserangabe Fredrik Backman. Aus dem Schwed. von Stefanie Werner
Annotation Quelle: Apropos. Straßenzeitung für Salzburg (http://www.apropos.or.at/);
Autor: Christina Repolust;
Omas, die im Team ihrer Enkel spielen
Frederik Backman hat gleich mit seinem Romanerstling "Ein Mann namens Ove" den Gipfel der Literaturlisten erklommen. Hier erzählt einer so richtig drauflos, öffnet seelische Abgründe und klopft einem dabei freundschaftlich auf die Schulter. Ein fest gewebter Erzählstrang, in den der ehemalige Journalist und Gabelstaplerfahrer witzige Szenen einwebt, führt in seinem zweiten Roman durch die innige Beziehung der 7-jährigen Elsa zu ihrer 77-jährigen Großmutter, die mit ihrer eigenen Tochter, also Elsas Mama, einen rauen Ton pflegt: "Stell dich nicht so an! Die Menschen haben immer geraucht, und trotzdem sind sehr ordentliche Kinder dabei herausgekommen." Oma und Elsa teilen sich ein Zauberland, Miamas, in das geht Elsa, wenn sie unglücklich oder knapp vorm Einschlafen ist. "Beschütz das Schloss, beschütze deine Freunde", hat Oma ihrer Enkelin als Vermächtnis hinterlassen. "Wer eine Oma hat, hat eine ganze Armee hinter sich", davon ist Elsa auch nach dem Tod der schrulligen, mutigen, witzigen, unangepassten, kämpferischen Großmutter überzeugt.
Dass Omas Kinder in ihren Wünschen und Träumen unterstützen, dass
sie als Übergangsobjekte traurigen Kindern sogar in Apfelbäumen helfen wollen und können, das hat Mira Lobe gezeigt. Ihr Kinderroman "Die Omama im Apfelbaum" führt die Leserinnen und Leser zu Andi, als der wieder einmal sehr traurig ist: Alle Kinder in der Gasse haben eine Oma, nur er nicht. Was nützt ihm schon das gerahmte Porträtfoto seiner verstorbenen Großmutter auf dem Klavier? Doch eines Tages, als Andi in sein Versteck hoch oben im Apfelbaum klettert, wartet dort seine quirlige Oma auf ihn. Auf geht's mit deren himmelblauem Superauto, kein Jahrmarkt ist zu wild und kein Abenteuer zu gefährlich: Oma reißt Andi mit, der jeden Oma-Ausflug genießt. Als seine Nachbarin, Frau Fink, Hilfe braucht, ist Andi bereit, ihr zu helfen. So hat er eine reale Wahloma mit Rheuma und viel Zeit zum Zuhören und eine Apfelbaum-Oma für die wilden Dinge des Kinderalltags.

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Quelle: bn.bibliotheksnachrichten (http://www.biblio.at/literatur/bn/index.html);
Autor: Anita Ruckerbauer;
Alle Siebenjährigen haben Superhelden verdient. Und Omas. Und Märchen. (DR)
Von der fast achtjährigen Elsa sagen die Leute, sie sei reif für ihr Alter, aber Elsa weiß, dass das eine Umschreibung für altklug und vorlaut ist. Und obwohl ihre Oma ein Gesicht wie ein zerknittertes Zeitungspapier hat, sagt von ihr niemand, sie sei reif für ihr Alter. Von Oma heißt es, sie sei fit für ihr Alter, und dabei schauen die Leute gequält, denn das heißt, dass Oma schon mal nachts im Zoo über den Zaun zum Affengehege klettert, um Elsa eine Freude zu machen. So beginnt Backmans neuester Roman, in der er von der blitzgescheiten Elsa und ihrer höchst unkonventionellen Großmutter erzählt. Obwohl Elsa liebevolle Eltern hat, ist Oma die wichtigste Person in ihrem Leben. Die erschafft für ihre Enkelin eine eigene Märchenwelt. Im Land-Fast-Noch-Wach gibt es verschiedene Königreiche mit Enfanten und Bereuer, mit Jetzter, Worsen und Schneeengeln und natürlich auch mit Rittern, Prinzessinnen und Drachen.
Als ihre Oma an Krebs stirbt, ist Elsa vor allem wütend. Aber ihre Oma hat ihr einen Auftrag hinterlassen: Sie muss sich auf eine Schatzsuche begeben, bei der sie den Menschen, die bei ihnen im Haus leben, Briefe von Oma überbringt. Und allmählich erkennt Elsa Zusammenhänge und Parallelen mit den Märchen ihrer Oma.
Herrlich wild ist sie, die 77-jährige Oma, Ärztin und Chaotin, die nicht nur ihre durchorganisierte Tochter in den Wahnsinn treibt. Und die hochbegabte Elsa hat viel von ihr und deshalb ist Oma auch ihre einzige Freundin. Für die anderen Kinder in der Schule ist sie zu andersartig, weshalb sie vor allem eines gut kann: weglaufen. Elsa ist glühender Harry-Potter-Fan (ihren Gryffindor-Schal braucht sie wie die Luft zum Atmen) und liebt Wikipedia und Superhelden.
Weil aus der Sicht der kleinen Elsa erzählt, liest sich der zweite Roman von Fredrik Backman stellenweise wie ein Kinderbuch, was ihm die Gelegenheit gibt, die Absurditäten und Belanglosigkeiten, mit denen Elsa konfrontiert wird, noch deutlicher herauszuarbeiten. Es ist eine ausgesprochen warmherzige Geschichte; alle Figuren erhalten ihre Chance, auch die nervigsten dürfen positive Seiten zeigen. Vor allem sind sie aber mit sehr viel Humor gezeichnet, ohne dass Backman sich über sie lustig macht. Auch für Jugendliche sehr zu empfehlen.